Monday, 19 February 2007

pic of the day - pimp my quantum mechanics

Dieser Tage gab es ein sehr interessantes Seminar des worldwatch institutes, die sich in ihrem heurigen "state of the world"-Bericht mit den Einflüssen von Städten auf das Klima bzw. Beiträge zu einem anthropogenen Klimawandel beschäftigten.

Ein äußerst spannendes Thema, das aktuell ja auch in Östereich Brisanz erhält, nachdem wir ja von unseren Kyotozielen weiter denn je entfernt sind.
Zumindest übers internet hab ich den Eindruck, dass - Joint Implementation sei Dank - klimastrategieseitig sich die Politik dennoch zum Schulterklopfen veranlasst sieht.

Wie dem auch sei - Ich lauschte also den Ausführungen der Verfasser des Berichts, als ich einen lustigen "Beitrag" auf meinem Tischchen entdeckte...


Einige werden bei dem Sprüchlein die Hände zusammenschlagen, ob der schrägen Vögel, die offensichtlich auf technischen Unis rumschwirren.

Und ja, ich gebe zu, manche sind manchmal wirklich schräg.

Ich traf letztes WE einen schwedischen Kollegen, der Materialwissenschaft studiert und sich auch auf einer netten Party auf der Musikhochschule in Anwesenheit seiner Freundin nicht zurückhalten konnte, das Matheprogramm MATLAB mit "besser als jeder Kinofilm" über den Klee zu loben.

Ich zog es daraufhin an diesem Abend vor, wieder mal in die Rolle von Esteban Carlos von der Wirtschaftsuni Bogota zu schlüpfen, mir sollte nicht gleich der Ruf der KTHler vorauseilen...

Thursday, 15 February 2007

Stockholm welcomes us in Stadshuset

Gestern abend fand die heiß ersehnte offizielle Begrüßung der ausländischen Studenten durch die Stadt Stockholm statt.

Über meine notorische Unpünktlichkeit wusste das Büro der Bürgermeisterin bereits Bescheid und so fand ich auf meiner Einladung eine kleine Änderung vor :-) :




Dem Ruf von Bürgermeisterin Kristina Axén Olin waren rund 1500 Kollegen gefolgt und so fanden wir uns am frühen Abend in der blauen Halle des Rathauses ein.


Das geschulte Auge erkennt auf den ersten Blick, dass es sich bei diesem Raum nur um die "blaue Halle" handeln kann.

Als das Rathaus im Stile der schwedischen Romantik 1923 fertig gestellt wurde, sollten die Ziegel der Wände blau gestrichen werden, der Architekt disponierte aber kurzerhand um und belies die Ziegel in ihrem natürlichen Farbton.
Der Begriff "blaue Halle" war jedoch bereits in aller Munde und so besteht der Name bis heute.

Berühmt ist die Halle vorallem wegen des jährlich darin stattfindenden Festbanketts anlässlich der Verleihung der Nobelpreise.

Preise bekamen wir zwar keine verliehen, nach überraschend kurzen Festreden jedoch ein leckeres, schwedisches Buffet mit reichlich Lax (das ist schwedisch und heißt soviel wie Lachs), Köttbullar (Fleischbällchen - kennt man bei uns mittlerweile aus dem IKEA) und Rödbeta (rote Rüben) mit Mayonnaise (würde man bei uns vielleicht als "zu nischig" beschreiben).

Auch für Getränke war gesorgt, wenngleich der alkoholfreie Wein nicht so gut ankam. Wer mich kennt, der weiß, dass ich natürlich auf Orangensaft zurückgriff :-)

Nach diversen Gruppenfotos und Buffetschlachten konnte noch der nicht weniger imposante Raum der "goldenen Halle" betreten werden, der wider Erwarten tatsächlich durch 18 Mio. Glas- und Goldblättchen seinen goldenen Glanz erhält.



Da die Schweden bekanntlich gerne früh mit feiern beginnen, um auch früh damit aufzuhören, war im Stadshuset schon recht bald schluß.

Vor den Toren wurde dann noch ausgiebig geknipst bevor der event in einer furiosen Schneeballschlacht am Wasser ein Ende fand.
Mein Kollege Haikal wurde dabei mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Das schmerzverzerrte Gesicht war jedoch eher ein Ausdruck der Freude :-)






Sunday, 11 February 2007

pics of the day


Heute mal wieder ein bisschen was zum Anschauen, da gestern Traumwetter war und ich so die Gegend um Schloß Ulriksdal erkundete. (klicken für größere Ansicht - wichtig beim oberen :-)















Eisfischer:






Abends war übrigens Party im Corridor 008 :-) angesagt.

Motto war Aprés Ski, mein einziges Schi-Accessoir war jedoch die Tirol-Mütze (!), wer kann ahnen, dass man hier oben Schiausrüstung brauchen kann.

Thursday, 8 February 2007

Warum der Auszug?

Ja, warum eigentlich der Auszug aus Lappis?

Hatte ich mich tatsächlich so unmöglich aufgeführt, dass der Rauswurf nach so kurzer Zeit unvermeidlich war??

Oder stellt der Rotzbengel Ansprüche an seine Bleibe, die nicht mal das 6-Sterne Haus Lappkärrsberget mit seinem 24h Zimmerservice erfüllen kann??

Nein, die "Erklärung" ist, ich wurde bereits vor meiner Ankunft hier informiert, dass ich nach kurzer Zeit umziehen muß, da die KTH mein Zimmer an den Vermieter SSSB zurückgeben müsse.

Die Hintergründe liegen auch für mich etwas im Dunkeln, doch dürften die ansonsten pragmatisch scheinenden Schweden auch nicht ganz ohne bürokratischem Aufwand leben wollen. Die KTH hat anscheinend Verträge über möblierte Zimmer mit der SSSB, die Uni Stockholm jedoch nicht.

Nach mir sollte das Zimmer also an die SSSB zurückgegeben und daraufhin an die Uni Stockholm weitergegeben werden.

Was liegt also näher als mein Zimmer komplett auszuräumen, einen Großteil der Verschrottung zuzuführen und ein leeres Zimmer an die Uni Stockholm zu übergeben?

Ich hatte Glück und konnte ein paar Dinge, wie Vorhang, Schreibtischlampe und eine Vase, die weggeworfen worden wären, für meine neue Bleibe ergattern.

Am selben Tag zog eine Dänin ein, die mir berichtete, dass sie die erste Nacht erst mal am Boden geschlafen hatte, da außer 4 Wänden ja nichts mehr im Zimmer war. Meine Fotos, wie kuschelig es noch 12 h früher in 508 war, konnten sie leider nicht wirklich aufheitern.

Wenn man hier also unmöbliert bestellt, dann heißt das auch unmöbliert, und wenn die Möbelpacker vor deiner Ankunft noch schnell die Eckcouch wegschmeißen müssen - unmöbliert heißt ohne Möbel. Punkt.

heimische Produkte

Bei den dieser Tage herrschenden Abendtemperaturen von ca. -12 °C ist natürlich besonders auf eine ausreichende Zufuhr an Kohlenhydraten wert zu legen.
Damit sich die Zucker nicht so alleine fühlen, lege ich auf essentielle Fettsäuren und tierisches Eiweiß nicht weniger Wert.

Es erhöht den "Einheimischenfaktor" natürlich ungemein, auf regionale Produkte schwedischer Produktion zu setzen.

Und so finden neben pytt i panna, Honung mjölk und Köttbullar seltsame Wurstwaren und exotische Waffelprodukte Eingang in meinen Ernährungsplan.



Sunday, 4 February 2007

house of horror

So, wider Erwarten gibt es nicht nur Strom, sondern auch internet hier in Kungshamra.
Die Studentenstadt ist ähnlich wie Lappis, nur dass der Kultfaktor nicht so hoch ist (kein Schreien am Di um 10 :-)

Ich hatte mich auf ein sauberes, kleines Zimmerchen eingestellt, als ich mein Gepäck von hüben nach drüben schaffte.
Klein war es auch, sauber weniger. Das koreanische Mädchen vor mir war im Corrdior allgemein als Dreckfink verschrien, wie mir Mohammad aus dem Libanon verriet.

Und so werde ich noch ein paar Stunden damit zubringen Haare zu entfernen, den Boden zu wischen und den Abfluß wieder in Gang zu bringen.

In diesem Haus gibt es rund 120 Zimmer, pro Corridor 12. Beim Verlassen am Freitag abend viel mir jedoch auf, dass es im Erdgeschoß laut Namensliste kein Zimmer Nr. 008 gibt, ein voller Postkasten existiert jedoch. Nicht weiter interessant.

Bei einer Corridorparty am späteren Abend kamen Jungs und Mädls aus Lappis, Kungshamra und anderen klassischen Studenten-Wohnvierteln zusammen. Üblicherweise wird man in einem Gespräch natürlich auch gefragt wo man wohnt und so erzählte ich einem Kollegen aus Polen, dass ich eben von Lappis hierher nach Kungshamra 71 gezogen bin. Sein anfängliches Lächeln verzieht sich zu einem verkrampften "Ohhh, Ok. So, you heard about it?"

Ich bin ja erst seit ein paar Stunden hier, aber ich habe noch nicht "about it" gehört...

Nun wurde das "fehlende" Zimmer 008 wieder interessant....

Ende November fand eine lustige Party im Erdgeschoß meines Hauses statt. Alle hatten Spaß und plauderten und tranken ein bißchen was, außer 2 Burschen, die zusammen alsbald in ein Zimmer verschwanden. Vielleicht hatten sie ja auch Spaß. Vielleicht.

Die Tage vergingen, die Leute im Corrdidor lebten ihr Leben und niemandem viel auf, dass der ruhige Russe irgendwie schon länger nicht gesehen ward.
Nach einigen Tagen beginnt es seltsam zu riechen im Corridor und man beschließt am 14. Tag die SSB als Vermieterin zu informieren.

Schließlich tuckert die Polizei an und öffnet Zimmer 008.
Darin liegt ein Russe gefesselt und erstochen im eigenen Blut.



Der Täter wurde rasch gefunden und Eifersucht als Motiv festgestellt.

Das Zimmer ist immer noch unter Verschluß und wird wohl auch für lange Zeit nicht mehr vermietet werden.

Nun, es ist ein wenig umheimlich am überquillenden Postfach für Zimmer 008 vorbeizugehen.

http://www.thelocal.se/5567/

Thursday, 1 February 2007

Abschied von Lappis


So, gerade mal 2 Wochen hier und schon heißt´s wieder übersiedeln - aber langsam hab ich ja Routine :-)

Ich werde in´s schöne Kungshamra ziehen, ein Stückchen weiter nördlich und ein bißchen näher am Wasser.

Auch wenn man nur kurz Zeit hatte sich kennenzulernen, so werden mir die Corridormates schon fehlen. Da wären zB:

- Krystina aus Stockholm, die Mikrowellen als solche für ungesund hält
- George aus Griechenland, der mit 2,04 m eine imposante Erscheinung neben
- Matthew aus Schottland, dem 1,65 m großen Schottenrockträger war;
- Heikal aus Singapur, der sich nichts aus Acrylamid machte und sein paniertes Huhn gerne dunkelschwarz genoß
- Clara - noch nie eine Französin besser Englisch sprechen gehört
- Ana aus Spanien, die soundmachine am Herd
- Min aus China, von der ich lernen durfte, dass Reis nicht gesalzen gehört

ein Verrückter aus Austria passte da ganz gut rein.

Mal sehen, ob es in Kungshamra Strom und I-net gibt, wenn hier 2 Wochen Funkstille herrscht, dann wohl nicht.

p.s.: Nach der ersten Woche 500 pageloads, zugegeben davon gehen 400 auf mich :-)